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Kondratieff-Zyklen | bpb.de

Kondratieff-Zyklen lange Wellen der Konjunktur

Kondratieff-Zyklen. Die langen Wellen der Konjunktur

die von dem russischen Wirtschaftswissenschaftler Nikolai D. Kondratieff (* 1892, † 1938) im Jahre 1926 erstmalig beschriebenen, in langen Wellen verlaufenden Schwankungen der Weltkonjunktur. Diese langfristigen Konjunkturbewegungen werden dabei in Zeitabschnitte von etwa 50 bis 60 Jahren eingeteilt. Am Beginn jedes langfristigen Wirtschaftsaufschwungs steht dabei, wie vom österreichischen Nationalökonomen Joseph Alois Schumpeter (* 1883, † 1950) festgestellt wurde, eine neue, umwälzende Technik, die tief greifende Veränderungen in der Wirtschaft bewirkt.

Die erste lange Welle von 1787 bis 1842 wurde danach durch die Erfindung der Dampfmaschine ausgelöst und war besonders durch die industrielle Revolution gekennzeichnet. Die zweite lange Welle von 1843 bis 1894 war vor allem gekennzeichnet durch die Entwicklung der Eisenbahn und Dampfschifffahrt, aber auch den Ausbau des Bergbauwesens und die Erfindung der Telegrafie. Die dritte lange Welle der Weltkonjunktur von 1895 bis etwa Ende der 1930er-Jahre war insbesondere gekennzeichnet durch die Elektrifizierung, den Verbrennungsmotor und das beginnende Zeitalter des Automobils sowie von Erfindungen im Bereich der Chemie. Die sich anschließende vierte lange Welle wurde besonders von der Entwicklung und dem Wachstum der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrttechnik und der Kunststoffindustrie bestimmt. Der Beginn einer neuen langen Welle der Weltkonjunktur wird nach Ansicht der Anhänger dieser Theorie zurzeit durch die einsetzenden, revolutionären Veränderungen in der Mikroelektronik, der Telekommunikationstechnik und der Biotechnologie ausgelöst.

Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 6. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2016. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2016.

Fussnoten